3. September 2018 – Die Teilnehmer der ersten Talentwerkstatt des Innovationslabors Hybride Dienstleistungen in der Logistik haben jetzt ihr Projekt fertiggestellt: eine anbieterneutrale Pick-up-Station in Lifestyle-Optik. Damit wollen die Projektteilnehmer, die Studierenden Patrick Zimmerman, Logistik-Master-Student an der TU Dortmund, sowie seine Kommilitonen Friederike Hering, Yannick Bungers, Ceyda Simsek und Arne Dußin – ein typisches Problem beim Online-Shopping lösen: »Wer seine Pakete nicht zuhause annehmen kann, ist auf Automaten oder Shops der Paketdienstleister, wie sie in Supermärkten, Tabakläden oder Kiosken zu finden sind, angewiesen – und muss, da verschiedene Anbieter im Einsatz sind, oft gleich mehrere Stationen nacheinander ansteuern«, so Patrick Zimmerman, Logistik-Master-Student an der TU Dortmund. Bereits vor zwei Jahren hatten Zimmerman und seine Studienfreunde die Idee einer anbieterneutralen Pick-up-Station, die in Unternehmen, Nachbarschaftstreffs oder Cafés stehen soll, auf einem Z2X-Festivals junger Visionäre des Onlineangebots der Wochenzeitung DIE ZEIT vorgestellt. Die Talentwerkstatt des Innovationslabors gab ihnen nun im Rahmen der Talentwerkstatt Mittel und Möglichkeit, einen Prototyp zu bauen.
Einfacher und sicherer Zugang
Die Station ist als Regal konzipiert, das mit unterschiedlich großen, einzeln herausnehmbaren Kisten bestückt wird. Diese sind durch einen speziellen Schließmechanismus gesichert. Ein konventioneller Metallriegel und ein Motor werden durch ein Kupplungsstück verbunden, das die Studierenden eigens zu diesem Zweck entwickelt haben. Es kommt aus dem 3-D-Drucker. »In die Entwicklung dieses Mechanismus haben wir viel Zeit investiert: Das Ergebnis ist maximal einfach und maximal sicher«, so Patrick Zimmerman. Das gilt auch für die Bedienung: Der Empfänger eines Pakets registriert sich einmalig online und erhält dann eine Nachricht auf sein Handy, wenn sein Paket angekommen ist – verbunden mit einem Barcode. Den hält er am Regal an einen Scanner, die Ablagekiste wird entriegelt und gleichzeitig ein Lichtsignal an der Kiste aktiviert, so dass man sie direkt findet.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Nachwuchsforscher tüftelten nicht nur an der Technologie und den Prozessen, sondern auch am Design: »Wir wollten uns bewusst von bisherigen Lösungen abheben: Nachhaltigkeit und Optik spielten für uns eine große Rolle«, sagt Mitentwickler Yannick Bungers. Die komplette Pick-up-Station – sowohl der Korpus als auch die Kisten – ist aus MDF-Platten gefertigt. Dem Thema Brandschutz wurde durch eine spezielle Beschichtung des Holzes bzw. eine Verkleidung der Kisten mit einem schwer entflammbaren Stoff Rechnung getragen. Dadurch ergab sich eine lifestylige Optik.
Rund ein halbes Jahr hat das Team an dem Prototyp gearbeitet. Er ist voll funktionsfähig und einsatzbereit. »Wir freuen uns sehr, dass wir im Innovationslabor die Chance bekommen haben, unsere Vision zu realisieren«, so Patrick Zimmerman. »Es war ein gutes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt.« Derzeit sind die Studierenden auf der Suche nach dem ersten Aufstellort – zum Beispiel in einem Unternehmen. Gleichzeitig gibt es aber auch schon Anfragen potenzieller Investoren.
Fotos: Georgios Katsimitsoulias/ Fraunhofer IML